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Porcupine Tree: Closure/Continuation (Review)

Artist:

Porcupine Tree

Porcupine Tree: Closure/Continuation
Album:

Closure/Continuation

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Rock / Metal

Label: Music For Nations / Sony
Spieldauer: 48:01 (65:48 mit Bonustracks)
Erschienen: 24.06.2022
Website: [Link]

Es ist eines der überraschendsten Comebacks der Rockgeschichte und wirkt zumindest in Hinblick auf die Personenkonstellation nicht ganz rund, wohingegen das musikalische Resultat über alle Zweifel erhaben ist: PROCUPINE TREE sind zurück, allerdings ohne ihren langjährigen Bassisten Colin Edwin. "Closure/Continuation" entstand aus zwanglosen Jams von Mastermind Steven Wilson mit Ausnahmeschlagzeuger Gavin Harrison, ehe Organist Richard Barbieri ins Bild trat.

Dementsprechend stark rhythmisch geprägt sind die im Laufe mehrerer Jahre erarbeiteten Tracks, zumal Wilson währenddessen auch oft Bass statt Gitarre gespielt hat. Und der Viersaiter ist letzten Endes beispielsweise dafür verantwortlich, dass das eröffende ´Harridan´ sehr schnell ins Ohr geht. Als idealer Opener verfügt das achtminütige Werk zudem über einen spannungsgeladenen Aufbau und eine kompakte Hookline, in deren Umfeld sowohl leise melodische Parts als auch mittelschwere Riffgewitter zulässig sind.

Bei ´Of The New Day´ handelt es sich um eine klassische PORCUPINE TREE-Ballade der melodischen Art - in ´Dignity´ wiederholt sich dieses Prinzip mit mehr Synthesizer und weiter ausholenden Arrangements -, mit der Wilson seine Expertise als Singer-Songwriter ins Schlaglicht rückt. Auf Experimente lässt sich das Trio im Rahmen dieser Platte grundsätzlich selten ein, und hier am allerwenigsten, aber das geht angesichts der Klasse der Kompositionen absolut in Ordnung. Der fast wütenden Single ´Rats Return´ steht das psychedelisch trip-hoppige ´Walk the Plank´ gegenüber, das Barbieri stark geprägt haben dürfte.

´Herd Culling´ wirkt vergleichsweise luftig leicht trotz seiner sieben Minuten Spielzeit, und das fast zehnminütige Finale ´Chimeras Wreck´ trägt subtile Folk-Züge, wobei Wilsons Stimme besonders weit im Vordergrund steht und die zweite Hälfte unvorhergesehenerweise nicht auf ein dramatisches Finale hinausläuft.

Die limitierten Editionen warten mit drei tollen Bonustracks auf - der unaufdringlichen Hymne ´Love In The Past Tense´, deren Titel die leutselige Stimmung vorwegnimmt, dem fünfminütigen ´Never Have´ dessen erhebende Gesangslinien genauso bemerkenswert sind wie die Vielzahl der von Barbieri abgerufenen Keyboardsounds, und dem "kurzfilmigen" Instrumental ´Population Three´ mit dem die Gruppe ihr dynamisches und atmosphärisches Spektrum nahezu vollständig ausreizt.

FAZIT: "Closure/Continuation" zeigt PORCUPINE TREE in einer überraschungsfreien Zone, aber von einer bei aller Komplexität außerordentlich kompakten Seite. Steven Wilson lässt einige seiner besten (weil assoziationsreichsten) Texte vom Stapel, Gavin Harrison beim Trommeln zuzuhören ist ein Genuss, und Richard Barbiere beweist sich einmal mehr als sowohl songdienlich als auch fantasievoll aufspielender Tastenmann. Das elfte Studioalbum der Band wäre demnach kein Debakel, falls es sich als ihr letztes herausstellen würde, sondern ein würdevoller Abgang und jawohl: unverzichtbar bei der Rezeption des Musikjahrs 2022.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5005x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • 1. Harridan
  • 2. Of The New Day
  • 3. Rats Return
  • 4. Dignity
  • 5. Herd Culling
  • 6. Walk The Plank
  • 7. Chimera´s Wreck
  • 8. Love In The Past Tense (Bonus)
  • 9. Never Have (Bonus)
  • 10. Population Three (Bonus)

Besetzung:

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